B!belMutigER  

 

Haussegen? Ziemlich schief! Und das mit dem Zweck und den Mitteln? Zumindest in diesem Fall wohl eher völlig daneben … Ein in die Jahre gekommenes Ehepaar stellt fest, dass zumindest ein Lebenstraum zerplatzt ist. Wie ein großer, zu doll aufgeblasener Luftballon. Und das schmerzt umso mehr, als sie doch überall bekannt waren als Menschen mit großem Gottvertrauen. Aber nüchterne Bilanz: Weder Grundbesitz noch einen Erben hatten sie vorzuweisen. Zum jetzigen Zeitpunkt. Und damit auch keine Zukunft. Doch dann hat Sarah einen Geistesblitz. Das junge Mädchen aus Ägypten – Hagar – in ihrem Hausstand. Würde das Dienstmädchen ein Kind des Hausherrn zur Welt bringen, wäre es das „leibliche Kind“ von Sarah. Völlig legal. Damals. Leihmutterschaft würde man es wohl heute nennen. Und damit geriet der Haussegen in diese gewaltige Schieflage. Galt doch damals „Kinderlosigkeit“ als Makel für eine Frau, versteht man, dass die „Leibeigene“ – also besagte Hagar – auf ihre Herrin herabsah. Diese wiederum ließ sie spüren, wer das Sagen hatte. Schwangerschaft hin – Schwangerschaft her. Wir finden Hager nun in der Wüste. Sie hat’s „zuhause“ einfach nicht mehr ausgehalten. War einfach weggelaufen. Nur, dass das Weglaufen bei dem „Way of life“ der Nomaden – die ihre Zelte mal hier, mal dort aufschlugen – definitiv keine gute Wahl war. Wie sollte es nun weitergehen. Bei allem Verständnis für die äußerst schwierigen Lebensumstände: so ging’s nicht. Nun hatte Hagar aber noch ein zusätzliches Problem. So „vorbildhaft“ wie sie ja vielleicht auch die Religion – oder besser: den Glauben an Gott – bei Abraham und Sarah erlebt hatte … davon bleib nicht mehr viel. „Und du willst Christ sein?“ Vielleicht kennst Du ja auch diesen Vorwurf. Erwartet wird ein freundliches, verständnisvolles, liebevolles Verhalten. Das nun wohl bitter enttäuscht wurde. Oder besser: ein solches (vermeintlich christliches) Verhalten wird gefordert, ja – eingeklagt: „Du, als „gläubiger Mensch“, musst dich doch wenigstens „christlich“ verhalten!“ Was ist von einem Gott zu halten, der solch ein „unmenschliches Verhalten“ – zumindest in den Augen eines Betroffenen – rechtfertigt? Und eben solche Gedanken müssen Hagar – die sich (ob zurecht oder nicht, sei hier mal außenvor) ziemlich ungerecht behandelt fühlt, bewegt haben. In all ihrer Verzweiflung. Und Ungewissheit: Wie soll das alles enden? Und dann macht sie eine Erfahrung. Eine Gottesbegegnung. Der Gott Abrahams (und Sarahs!) – ER begegnet ihr, der Magd, der Sklavin, dem Haumädchen. Und das an diesem unwirklichen Ort. In der Wüste. In ihrer Not. Am Tiefpunkt ihres Lebens. Dieser Gott ist eben nicht (nur) ein Gott der Reichen, Schönen, Erfolgreichen und „Winner des Lebens“. Nein, „im Tal der Verzweiflung“, im „dunklen Tal“ wird aus dem ER ein DU. Eine Erfahrung, die David in dem bekannten 23. Psalm so faszinierend auf den Punkt bringt: … und ob ich schon wanderte im finsteren Tal … DU bist bei mir …“ Ja, „Du bist ein Gott, der MICH sieht!“ Der Gott, der SIE – die Sklavin, die „Leibeigene“ ansieht. Und zwar „mit den Augen der Liebe“. Ihr wird eine unglaubliche Wertschätzung zuteil. Sie ist „wertgeachtet in Gottes Augen“ (Jes 43,4) Unendlich geliebt. So einzigartig, so kostbar, dass ihr – ja, IHR – eine unvorstellbare Zukunft eröffnet wird. „Du bist der Gott, der MICH sieht!“ Eine Erfahrung, die durch die Jahrtausende immer und immer wieder gemacht wird: „… der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöht den Armen aus dem Schmutz, dass er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volkes; der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt, dass sie eine fröhliche Kindermutter wird …“ (Ps 113,7-9) Und weit darüber hinaus: Eine verzweifelte Mutter aus Syrien findet bei dem Juden Jesus – dem jüdischen Messias - umfassende Hilfe für ihre schwerstkranke Tochter; eine von allen verachtete und ausgegrenzte Samariterin wird durch den Sohn Gottes mit ihrem verpfuschten Lebenslauf versöhnt – und damit auch wieder „gesellschaftsfähig“; eine ehemalige Prostituierte wird zur Ur-ur-ur-…Oma des Messias Israels … (Mt 15,21-28 / Joh 4,1-45 / Jos 2 + Mt 1,2-17) Bis heute hat es nicht aufgehört. Diese Erfahrung, von Gott gesehen zu werden. Mit Augen der Wertschätzung, Anerkennung und LIEBE. „Du bist der Gott, der MICH sieht!“ Und in dem „von Gott angeschaut werden“, liegt Verheißung und Zukunft. Der Gott, der DICH anschaut, zeigt Dir Deinen Weg. Eine Vision, eine Perspektive, die SEINER ewigen Erwählung für Dich entspricht! (Eph 1,4) Allerdings geht es nicht ohne VERTRAUEN. Biblische Sprache: GLAUBEN. Denn: „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen …“ (Hebr 11,6) So übrigens auch in dieser Wüstenerfahrung von Hagar. „Geh zurück zu Deiner HERRIN – demütige Dich …“ lautet die herausfordernde Weisung des „Gottes, der MICH sieht“. In diesem Fall, der Hagar SIEHT. Dieses Sehen beinhaltet eben gerade auch den Überblick. ER weiß, was hinter der nächsten Weggabelung ist. Schaut voraus, Dich sicher zu führen. Damit Du das Zeil Deines Lebens erreichst. SEINE „Zumutungen“ sind „Einladungen“! Eingeladen bist Du zu einem Leben des VERTRAUENS. Ein Leben des „sich-immer-wieder-AN-VERTRAUENS“, weil der „Gott, der DICH sieht“, einen einzigartigen Namen trägt: IMMANU-EL. „Gott ist mit uns“. Dieser Gott liess „sich sehen“: „… und das WORT wurde Mensch und zeltete unter uns – und wir sahen seine Herrlichkeit …“ Ein Gott zum ANSCHAUEN. Ein Gott zum „ANFASSEN. Ein Gott auf Augenhöhe! „Du bist ein Gott, der MICH sieht!“ Jesus, der Sohn Gottes, der Auferstandene verspricht: „Siehe, ich bin bei Euch alle Tage – bis an der Weltzeiten Ende!“ Darauf lässt sich Zukunft bauen! 

Jesus – Du bist der Sohn Gottes – Du bist der Gott, der mich sieht: Danke für Dein „Mich-sehen“, dass mir Zukunft und Hoffnung schenkt. Bei Dir bin ich geborgen für Zeit und Ewigkeit! AMEN

 Shalom - Herzlichst Euer Bernd Niemeier